Der Name Schnider ist ein alteingesessenes Entlebucher Geschlecht. Bereits im 15. Jahrhundert finden wir den Namen unter den Entlebucher Landleuten. Mehrere Gerichtsakten aus dem späten Mittelalter deuten darauf hin, dass die Entlebucher Schnider damals auch mal mit dem Gesetz in Konflikt gerieten. Der Kleidermacher Hans Schnider musste sich 1456 vor dem Schüpfheimer Gericht verantworten, um eine ungerechtfertigte Forderung eines Kaufmanns für in Baden gekaufte Tücher abzuwehren. Beim Bauer Jost Schnider ging es 1598 um einen Streit über den Kaufvertrag des Hofes Lutersarni in der Gemeinde Entlebuch. Ungefähr ab dem Jahr 1600, nach der Einführung der Kirchenbücher, lassen sich die einzelnen Familien genauer nachverfolgen. Das Land Entlebuch war arm, die Bewohner hatten viel zu ertragen; Naturkatastrophen, Seuchen, Hungersnöte, hohe Kindersterblichkeit, Kriege und Söldnertum. Auch die Familien Schnider blieben von diesen Ereignissen nicht verschont. 1811 wurde der 18-jährige Bursche Josef Schnider mit Napoleons Truppen an die russische Front beordert, wo er im August 1812 in der Schlacht bei Polozk schwer verwundet wurde. Er starb nach einem beschwerlichen Transport am 10. September 1812 im St. Jakob-Spital in Vilnius an einer schweren Blutvergiftung. Für das Bevölkerungswachstum im 19. Jahrhundert war das Entlebuch schlecht gewappnet. Die Bauernhöfe waren mit Gülten überschuldet und es gab nicht mehr genug Platz für alle. Viele mussten das Land verlassen und suchten eine neue Tätigkeit im Unterland. Manche sind nach Amerika ausgewandert, wo wir 150 Jahre später ausgewanderte Entlebucher Schnider-Familien dank Internet wieder finden. Dieses Buch erzählt die Geschichte der Familien Schnider vom Entlebuch bis ins 20. Jahrhundert.